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25.11.24 –
Welche Vorteile bietet eine Städtepartnerschaft wie die mit Esplugues unserer Stadt? Theoretisch gibt es viele: kultureller Austausch, Völkerverständigung, Förderung der Jugendbildung und der interkulturellen Kompetenz sowie wirtschaftliche Zusammenarbeit. Gerade in Zeiten eines Krieges in Europa ist auch die Stärkung der europäischen Identität und des Zusammenhalts von Bedeutung.
Im Oktober konnte ich als Teil einer Delegation aus Ahrensburg – bestehend aus dem Bürgermeister, einer Verwaltungsvertreterin und drei Stadtverordneten – in Esplugues erleben, wie bereichernd diese Partnerschaft ist.
Der Austausch fördert gegenseitiges Verständnis und inspiriert gemeinsame Projekte. Ein Beispiel ist der seit über 20 Jahren bestehende Schüleraustausch, der zur Toleranz, zur Auseinandersetzung mit ökologischen Herausforderungen und zur politischen und kulturellen Bildung beiträgt – zentrale Anliegen der Grünen.
Während eines Arbeitstreffens wurden neue Projekte besprochen: Geplant ist der Besuch des Jugendsinfonieorchesters Ahrensburg in Esplugues 2025 sowie ein Gegenbesuch 2026 beim internationalen Kammerorchesterfestival in Ahrensburg. Auch ein gemeinsames EU-Jugendbildungsprojekt wurde diskutiert. Der Austausch über Kommunalpolitik war rege. Besonders beeindruckte eine Studie der Autonomen Universität Barcelona zum Thema „Einfluss des Extremismus auf jüngere Generationen“. Sie zeigte Unterschiede und Gemeinsamkeiten der Ursachen von Rechtsextremismus in beiden Ländern auf. Faktoren wie Armut und Bildungsferne spielen in Spanien eine größere Rolle als in Ahrensburg, doch die Bedeutung der Kinder- und Jugendbildung wurde beidseits betont und verdeutlichte mir noch einmal, wie wichtig insbesondere die pädagogische Qualität von Kitas und Jugendprojekten auch im Hinblick auf politische Bildung sind. Hier ist Ahrensburg auf einem guten Weg, denkt man nur an Programme wie „Jugend im Rathaus“.
Ein weiteres Highlight waren Einblicke in Planung und Bau eines neuen Stadtteils in Esplugues. Eine interessante Perspektive auf Bauprojekte könnte es für uns in Ahrensburg sein, wieviel zügiger Esplugues das Machbare umsetzt, anstatt sich mit unrealistischen Ansprüchen zu blockieren. Auf Ahrensburg übertragen: Vielleicht muss es nicht gleich der große Sportpark sein? Auf kleinen Outdoor-Basketballfeldern beispielsweise könnten Jugendliche unkompliziert privat Sport treiben.
Diese Städtepartnerschaft zeigt, wie wertvoll der Blick über den eigenen Tellerrand ist, um voneinander zu lernen und neue Perspektiven für lokale Herausforderungen zu gewinnen.
Marie-Luise Bernhardt
Stadtverordnete der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen Ahrensburg
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