Im September 2022 haben die Ahrensburger*innen sich in einem Bürgerentscheid zur "Lebendigen Innenstadt" entschieden, einige von der Politik mehrheitlich beschlossene Projekte nicht umzusetzen. Dadurch kam es zu einem Stillstand der Innenstadtentwicklung, denn über alternative Gestaltungsvorschläge wurde dabei nicht abgestimmt.

Die zukünftige Gestaltung unserer Innenstadt ist also nach wie vor ein offenes Thema. Wir stellen daher auf dieser Seite unsere Argumentation zum Bürgerentscheid 2022 sowie unsere Vorstellungen von einer nachhaltigen Stadtentwicklung dar.

Die Forderung der Initiatoren:

Die Initiatoren des Bürgerentscheids, Ahrensburger Geschäftsleute, wollen - verständlicherweise! - für ihre Kund*innen gut erreichbar bleiben. Ihre Forderung ist daher, bevor die Anzahl der Parkplätze im engsten Bereich der Innenstadt verringert wird, Ausgleich zu schaffen. Nur genug Parkplätze in unmittelbarer Nähe der Geschäfte, so argumentieren sie, erhalten ihre Zukunft und damit für Ahrensburg eine „lebendige Innenstadt“.

Was wir dazu zu sagen haben:

Im Wettbewerb zum Internethandel besteht der Einzelhandel nur in einem Umfeld, das ein angenehmes Einkaufserlebnis bietet. Darum kann dem Ahrensburger Einzelhandel - und uns allen! - nichts Besseres passieren als die Städtebauförderung von Bund und Ländern. Aus diesem Programm hat Ahrensburg umfangreiche Mittel erhalten, um die Innenstadt attraktiver zu gestalten, zu sanieren und zu modernisieren.

Argumente auf dem Prüfstand: Zahlen & Fakten zu Parkplätzen

Es gibt in der Innenstadt - begrenzt auf das Gebiet, das durch das Bürgerbegehren definiert wurde - 1399 Parkplätze, davon 620 in Parkhäusern.

Einen genauen Überblick dazu, wie viele Parkplätze in welchem Bereich der Innenstadt vorhanden sind und wie diese sich nach diversen Kriterien aufgliedern, finden Sie im Parkraummanagementkonzept der Stadt Ahrensburg.

Wiederholte Zählungen ergaben, dass selbst zu Spitzenzeiten mindestens 536 Parkplätze frei sind.
In der Grafik sehen Sie die höchsten Auslastungswerte zu den jeweiligen Spitzenzeiten. Auch hierzu finden Sie umfangreiche Informationen im Parkraummanagementkonzept.

Wie wird sich die Anzahl der Parkplätze weiter entwickeln?
In der Stadtverordnetenversammlung wurden mehrheitlich eine Reihe von Maßnahmen zur Sanierung und Modernisierung unserer Innenstadt beschlossen, durch die einige Parkplätze wegfallen werden. Grund hierfür ist zumeist der objektiv fehlende Platz für adäquate Rad- und Fußwege. Der Wegfall der Parkplätze ist also eine Frage der Gleichberechtigung zwischen den Verkehrsbeteiligten.

Wichtig ist: Durch die beschlossenen Projekte werden insgesamt nur 50 Parkplätze (von 1399!) entfallen. 

Und: Parkplätze für Mobilitätseingeschränkte bleiben uneingeschränkt bestehen.

Unsere Lösungen für die Erreichbarkeit der Innenstadt

Wir setzen darauf, dass zukünftig vielfältige Verkehrsmittel das Auto beim Besuch der Innenstadt in vielen Fällen überflüssig machen werden. Dazu brauchen wir:

  • Ein sicheres und komfortables Radwegenetz
  • Gute Bus- und Bahn-Verbindungen für Besucher*innen aus dem Umland
  • Services wie ioki für mobilitätseingeschränkte Personen
  • Raum für mögliche Mobilitätsangebote der Zukunft

 

Nur durch ein Nein beim Bürgerentscheid schaffen wir gemeinsam Handlungsfreiheit für moderne Verkehrskonzepte.

Auch das bereits beschlossene Parkleitsystem begrüßen wir. Es wird den Parksuchverkehr reduzieren, der einen erheblichen Anteil am Verkehr in der Innenstadt ausmacht.

Einen weiteren Beitrag zur Reduktion des Autoverkehrs könnten attraktive Lieferservices aus der Innenstadt leisten.

Es geht um mehr als Parkplätze.

Nur mit einem Nein beim Bürgerentscheid werden bereits beschlossene Maßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung Wirklichkeit:

  • Breitere Fußwege - zum Bummeln, Schlendern, Einkaufen
  • Barrierefreie Wege - für eine gleichberechtigte Teilhabe aller
  • Sichere Radwege - für mehr klimafreundliche Mobilität
  • Mehr Grün überall und Sitzplätze im Schatten der historischen Allee Hamburger Straße - für eine hohe Aufenthaltsqualität
  • Auf dem Stormarnplatz die Anlage eines urbanen Parks für alle Generationen - mit Parcours, Sportgeräten und einer Liegewiese, Insektenweiden, Apfelbäumen - und natürlich der Rückbau des derzeitigen provisorischen Parkplatzes dort

Mit der Städtebauförderung von Bund und Ländern sollen „Freiräume gestaltet, innerstädtische Räume miteinander verbunden, Lösungen für den ruhenden Verkehr gefunden und das Stadtbild weiter qualifiziert werden.“
Anliegen, die uns Grünen sehr am Herzen liegen und für die wir seit Jahren unermüdlich eintreten.

Nur mit einem Nein beim Bürgerentscheid verhindern wir

  • zwei Jahre Stillstand
  • weitere Verzögerungen durch neue politische Aushandlungs- und städtische Planungsprozesse und damit
  • eine Verschwendung von Steuergeldern und
  • ein Anwachsen des Investitionsstaus aufgrund von Personalengpässen
     

Darum für eine lebendige Innenstadt…

  • … in der sich alle zu Fuß, mit Rad, Kinderwagen oder Rollator sicher bewegen können.
  • … in der durch Grün, Schatten und saubere Luft eine hohe Aufenthaltsqualität entsteht.
  • … in der Menschen Raum haben - zur Begegnung,  zum Verweilen und zum entspannten Bummeln.
  • … die für alle leicht erreichbar ist.
  • … in der Kinder sicher spielen können.
  • … in der attraktive Geschäfte, Gastronomie und Kulturangebote die Menschen anziehen.
  • … von der auch die Wirtschaft profitiert.