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Lärmaktionsplanung 2024

19.10.24 –

Lärm kann krank machen: diese Erkenntnis hat vor 20 Jahren ihren Weg in geltendes Recht gefunden. Seitdem führt jede Kommune alle 5 Jahre eine Lärmaktionsplanung durch. Dabei werden anhand von Verkehrszahlen sowie Gebäudeprofilen Straßen mit besonders hoher Lärmbelastung identifiziert und ein Maßnahmenkatalog erarbeitet. In Ahrensburg wurden zum Beispiel über 1000 Fälle krankmachender starker Lärmbelästigung und knapp 250 Fälle starker Schlafstörungen ermittelt. Die Lärmaktionsplanung für 2024 wurde im Umweltausschuss bearbeitet und vor Kurzem beschlossen.

Fragen an Elke Dullweber

Wie läuft so eine Lärmaktionsplanung ab?
Als Datengrundlage wurden Verkehrszählungen und Gebäudedaten genutzt. Besonders wichtig war uns Grünen, dass die Ahrensburger Bevölkerung über die letzten Monate mehrfach zur Mitarbeit aufgerufen wurde. Da kamen sehr viele wertvolle Anregungen, zum Beispiel für die die verstärkte Nutzung von mobilen Geschwindigkeitsanzeigen, für nächtliche Geschwindig-keitsbegrenzungen, Lärmschutzwände oder eine Anliegerstraße. Daraus ist eine lange Liste von Maßnahmen entstanden, die die Politik grundsätzlich befürwortet.

Und das wird jetzt alles umgesetzt?
So direkt nicht. Zunächst einmal ist eine Planung ein Prüfauftrag der Politik an die Verwaltung. Es werden alle Maßnahmen auf technische und rechtliche Machbarkeit geprüft. Für die Einführung von Tempo 30 beispielsweise könnte es rechtliche Barrieren geben. Andere Maßnahmen können auch erst mittel- bis langfristig umgesetzt werden, weil Fachkräfte fehlen, zum Beispiel die Sanierung von Straßen mit lärmminderndem Asphalt.
Manches fällt auch nicht in Ahrensburgs Zuständigkeit: Wir können die Polizei nur bitten, vermehrt sogenannte „Autoposer“ zu kontrollieren, die mit ihrem Fahrzeug auffallen wollen und dafür oft besonderen Lärm erzeugen.
ÖPNV und Radverkehr sollen gefördert werden, um den Autoverkehr und damit den Lärm zu reduzieren.  Das sind große Herausforderungen, die weit über den Rahmen der Lärmaktionsplanung hinausgehen und für die wir natürlich weiterhin eintreten.

Was macht die typisch grüne Handschrift bei der Lärmaktionsplanung aus?
Vor allem zwei Dinge: Für uns geht Lärmvermeidung vor Lärmschutz. Wir wollen Probleme an der Ursache bekämpfen und nicht nur Symptome kurieren.
Und wir achten auf soziale Ausgewogenheit. Wer an einer Durchgangsstraße wohnt, hat dasselbe Anrecht auf einen gesunden Nachtschlaf wie die Bewohner*innen einer Wohnstraße.
Mit der Lärmaktionsplanung habt Ihr im Umweltausschuss einen größeren Themenbereich abgeschlossen.

Wie geht es jetzt weiter?
Bei diesem Durchgang der Lärmaktionsplanung war die Datengrundlage nicht ideal, teilweise veraltet. Wir haben darum bereits den Antrag gestellt, frühzeitig mit der Planung von Verkehrszählungen für den nächsten Durchgang zu beginnen. So etwas dauert Jahre!

Danke, Elke, wir wünschen Dir einen langen Atem für diese langfristigen Projekte…!

 

Sie finden die neue Lärmaktionsplanung auf der Webseite der Stadt. Sehen Sie (ab Seite 21) selbst, welche Maßnahmen in Ihrem Quartier angedacht sind!

Kategorie

2024 | Elke Dullweber | Umweltausschuss

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