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23.12.23 –
Aus Ahrensburg nach Karlsruhe zur 49. Bundesdelegiertenkonferenz (BDK) der Grünen
Grün gestimmte Menschen müssen grade - mal wieder - einiges aushalten. Ungläubig erinnert man sich an einen Wahlkampf in Bayern, in dem nicht die Rechtspopulisten und Antisemiten, sondern die Grünen plötzlich zum Hauptfeind erklärt werden. In Hessen wird sich statt für einen stabilen grünen Regierungs- partner für eine inhaltsleere GroKo entschieden, die dadurch in die Presse kommt, dass sie das Gendern verbieten will - Wer ist hier die Verbotspartei? Und dann sind da ja auch noch Kriege, Klima- und Haushaltskrise.
In diesen Zeiten fahre ich auf meine erste BDK, die unter dem Motto „Machen, was zählt.“ in Karlsruhe tagt. Im Fokus stehen Liste und Programm für die Europawahl. Schnell wird klar: Hier lässt sich niemand einschüchtern, hier steckt niemand den Kopf in den Sand angesichts der enormen Herausforderungen, Anfeindungen oder Umfragewerte - hier ist allen klar: Auf uns kommt es an, wenn es darum geht, zukunftsfähige Lösungen zu finden in einer Welt, die im Wandel ist. Wir müssen Altbewährtes neu bewerten, die Politik anpassen, Wirtschaft zukunftsfähig machen, um in einer neuen Weltordnung bestehen zu können. Diese Notwendigkeiten machen Angst und können überfordern, denn sicher geglaubte Selbstverständlichkeiten gelten nicht mehr.
Robert Habeck wies in seiner Rede darauf hin, dass unser Land sich Realitätsverweigerungen konservativer Kräfte und ein „weiter so“ nicht leisten könne. Er stellt klar: „Unsere Ideologie heißt Wirklichkeit“. Nur Veränderung schaffe langfristig neue Sicherheiten. Nun gilt es, die Menschen bestmöglich auf den - zugegeben auch unsicheren - Weg in Richtung Zukunft mitzunehmen.
Im Spannungsfeld von grünen Grundwerten, die u.a. von der Grünen Jugend hochgehalten werden, realpolitischen Herausforderungen und Kompromissfindungen wie bei der Frage der europäischen Asylpolitik finden die Debatten statt.
Auch wenn die Stimmung im Saal in der ein oder anderen Frage sehr aufgeladen war, die von der Presse herbeigeredete Zerreißprobe für die Partei war zu keinem Zeitpunkt zu spüren.
Da ich die EU für uns und die Welt für unfassbar wichtig halte, interessiert mich natürlich auch die Arbeit des Europäischen Parlaments. Daher freute ich mich besonders auf die Vorstellungen der Kandidierenden für die Liste zur Europawahl, die einen spannenden Einblick in die Abläufe und Themen der Abgeordneten gaben, und oft fiel die Entscheidung zwischen den wirklich überzeugenden Menschen nicht leicht. Diese Liste macht Mut für das kommende Jahr, angeführt von Terry Reintke, die auf der BDK Rückenwind für die Wahl zur europäischen Spitzenkandidatur der Grünen erhielt.
In wenigen Monaten beginnt der Europa- Wahlkampf, in dem es um sehr viel geht. Wahrscheinlich könnte man sagen, es geht mal wieder um alles. Dafür braucht es uns alle. Lasst uns in diesen Zeiten erst recht
Magdalena Hansen, Stormarner Delegierte in der Bundesdelegiertenkonferenz, Sprecherin des Ortsvorstands
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