19.04.25 –
Die Zahl der Igel in Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten drastisch zurückgegangen. Ende der 80er Jahre wurden in Westdeutschland noch 500.000 überfahrene Igel gezählt, inzwischen dürften es nach aktuelleren Zählungen etwa 80% weniger sein. Die Bestände sind so sehr zurückgegangen, dass der Igel 2024 auf die Rote Liste der gefährdeten Arten aufgenommen wurde, in der Vorwarnstufe.
Neben dem Verlust von Lebensräumen und Nahrungsmangel stellen Mähroboter eine neue Gefahr dar: bis vor wenigen Jahren fanden Tierfreunde vor allem im Herbst geschwächte Jungtiere in ihren Gärten, jetzt kommen den ganzen Sommer hindurch schwerverletzte Tiere hinzu. Wie viele Igel und andere Kleintiere Mähroboter tatsächlich auf dem Gewissen haben, ist nicht ganz klar, denn anders als auf öffentlichem Grund wie Straßen lassen sich die dortigen Tötungen nur schwer erfassen. Doch entsprechende Berichte aus Tierarztpraxen und von Igelhilfen nehmen zu. Nachtaktive Tiere wie Igel, die auf Nahrungssuche sind, werden oft von den leisen Maschinen übersehen und schwer verletzt oder gar getötet. Eine dänische Studie (https://www.mdpi.com/2619652) wies 2023 nach, dass die bisher eingesetzte Technologie von Mährobotern Igel leider noch nicht zuverlässig erkennt, auch wenn sich dies zukünftig mit verbesserten Modellen ändern mag. Andere Kleintiere sind ebenfalls betroffen, was die ohnehin fragile Artenvielfalt weiter gefährdet.
Eine einfache und effektive Maßnahme, diesen Verlusten entgegenzuwirken besteht darin, Mähroboter nachts und in der Dämmerung nicht fahren zu lassen. Die Mäharbeiten können problemlos tagsüber erledigt werden, ohne die gewünschte Rasenqualität zu beeinträchtigen.
Wir Kommunalpolitiker*innen müssen für ein verantwortungsvolles Miteinander von Mensch, Technik und Natur eintreten. Ein Nachtfahrverbot von Mährobotern, das wir Grüne als Antrag eingebracht haben, soll diesem Ziel etwas mehr Nachdruck verleihen – für unsere Gärten, für die Tiere und für unser eigenes verantwortungsvolles Handeln.
Elke Dullweber, Umweltausschuss & Annika Stahlhut, Tierärztin, von Bündnis 90 / Die Grünen
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